Grenzgraf Arnshelm von Bonthal
Grenzgraf Arnshelm ist der amtierende Herrscher der Grenzgrafschaft Bonthal im Norden des Kaiserreiches Tairesia. Er gilt als beherzter Kämpfer, der sich bereits ins einer Jugend großen Ruhm erwarb, aber auch als zielstrebiger Politiker, der die Blutfehde der Marderian sehr genau beobachtete und schließlich auf kaiserliche Bitten eingriff. In den letzten Jahren sind seine öffentlichen Auftritte seltener geworden.
Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Name : Grenzgraf Arnshelm von Bonthal
- Rang : Grenzgraf der Grenzgrafschaft Bonthal
- Sitz : Hohenwitwenstein
- Wappen: zwei kämpfende Falken im Flug auf blauem Grund
- Geburt: 44 HM2 (aktuelles Alter: 81 Jahre)
- Herrschaft seit 20 KG4
- Lehnsherr : Kaiser Karl Georg IV.
Direkte Vasallen (geordnet nach höfischer Etikette)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Baron Gedrasion Ustarkis von Sarkal
- Baronin Gy´all Thevormiane von Naumburg
- Baron Omfriet II. von Norwiran
- Baronin Ervestania von Witwenbach
- Baron Hrodric Axtmarn von Dorigan
- Baron Gundobald von Dorkum
- Baronin Raudgerva Drakenson der Drachenwindtäler
- Vogt-Baronin Elfrun Deseris von Veyrandh
- Freiherrin Burgunda Althaus von Mühltal
- Freiherrin Dorowyntha Lansing von Landisfurt
- Freiherr Volkmar Graubrück von Graubrück
- Freiherr Erkenbert Hochherz von Marienthal
- Freiherr Wolfrink Werner Wogismund Wesselwan von Zweikeiler
- Freiherrin Regislind Aurishaupt von Aurisbach
- Freiherr Humbrecht Göllner von Golling
- Freiherrin Barra Sirkalhahn des Muriadne-Tals
- Freiherrin Maryvonne Nylas vom Hochherrenwald
- Freiherr Toran Langscher von Tellip und Burtosno
- Landdame Elyftraut Jurandh vom Fährgrund
- Familie Deseris aus dem Stadtadel von Hohenwitwenstein
- Familie Nylas aus dem Stadtadel von Hohenwitwenstein
- Familie Ulvrayn aus dem Stadtadel von Hohenwitwenstein
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der 44 HM2 als ältester Sohn und Erbe des Grenzgrafen Skorbrecht von Bonthal geborene Arnshelm wurde in seiner Jugend nicht nur auf Grund seiner physischen Größe und Stärke zu einem viel beachteten, jungen Adligen. Bereits im Alter von 14 Jahren trat er 58 HM2 beim Turnier von Sarkal an und stieß gestandene Turnierreiter aus dem Sattel. Sein erstes Turnier gewann er zwei Jahre später (60 HM2), als er im Finale eines Turniers in Tinaris sieben Lanzen mit Adalhert Marderian, dem Sohn von Grenzgraf Gustav II. Marderian, bricht und vom Grenzgraf schließlich zum Sieger gekürt wird. Viele weitere ruhmreiche Turniersiege und berühmte Duelle folgen, darunter ein von den Barden noch heute besungener Schwertkampf gegen Aehtelwyntha Guntarion, das tanzende Schwert von Ebelin.
Im Alter von 17 Jahren tritt Arnshelm auch der Armee Bonthals als Offizier bei. Weder in den Schlachten noch in der harten Schule des Offizierskorps wird der Erbe des Grenzgrafen geschont. Sein Vater Skorbrecht soll darauf bestanden haben, dass sein Sohn keinerlei Privilegien genießen soll - jedenfalls keine Privilegien, die nicht auch andere junge Offiziere des Adels erhielten. Schon 5 KG4 befehligt Arnshelm eine Armee seines Vaters in einer Schlacht im Nordosten gegen das Imperium Khondil Khor und steigt 7 KG4 zum Oberbefehlshaber aller Truppen von Bonthal auf. Unter seinem Kommando gelingt es der Grenzgrafschaft in den folgenden Jahren, die prekäre Lage an der Grenze im Nordosten zumindest vorübergehend zu befrieden.
Im Alter von 21 Jahren heiratet Arnshelm seine Gemahlin Varla, die ihm später drei lebende und drei tote Kinder gebären wird. Die Ehe ist seit jeher von Pflichtbewusstsein und Treue geprägt, doch nicht von sonderlicher Zuneigung. Ohnehin ist es kein Geheimnis, dass Arnshelm Turniere und Schlachtfelder dem Ehebett und dem Thronsaal vorzieht.
Varla von Bonthal stirbt im Jahr 14 KG4. Arnshelm weilt zu diesem Zeitpunkt bei der Armee an der Grenze zu Khondil Khor und wird auch zu ihrer Beisetzung nicht heimkehren. Erst im folgenden Jahr besucht er erstmals seit ihrem Tod die Hauptstadt Hohenwitwenstein. Es heißt, er habe in tiefer, aber tonloser Trauer zwei Tage und Nächte stille Wacht am Grab seiner Frau gehalten.
17 KG4 bittet er seinen Vater Skorbrecht inständig, einen Teil des Heeres nach Westen führen zu dürfen, um dem von Grenzgraf Gustav II. Marderian geplanten Nordfeldzug im kommenden Jahr Unterstützung zu gewähren. Die Freundschaft Arnshelms zu Adalhert Marderian ist sicher ein nicht zu unterschätzender Grund für diesen Wunsch, doch vor allem treibt der Wunsch nach großen Schlachten und unsterblichem Ruhm Arnshelm an. Sein Vater verweigert jedoch die Bitte und so zogen keine Truppen Bonthals an der Seite der Marderian im kommenden Jahr nach Norden.
Eine Legende behauptet, Arnshelm sei gegen den Wunsch seines Vaters in der Verkleidung eines einfachen Söldner (manche Lieder geben ihm den Namen Hukran) heimlich mitgereist, habe in Enkil-Kesh gekämpft und sei als einer der wenigen Überlebenden zurückgekehrt. Bis heute bestätigt Arnshelm diese Geschichte nicht, bleibt aber stets vage ("Wie könnte ich dies getan haben. Dazu hätte ich den Wunsch meines geliebten Vaters verwerfen müssen."). Tatsächlich hält sich die Legende über den Söldner Hukran, der Arnshelm von Bonthal gewesen sein soll, hartnäckig, auch weil es angeblich keine bezeugten öffentlichen Auftritte Arnshelms im Jahr 18 KG4 in Bonthal gegeben habe, doch derlei Dinge lassen sich fast ein halbes Jahrhundert später kaum noch nachweisen oder widerlegen.
Angeblich soll aber der Hof von Hohenwitwenstein diese Legende bis heute fördern, indem Barden durch Mittelsmänner bezahlt werden, das Lied Hukrans zu singen und stets Versionen zu wählen, die eine Assoziation zu Arnshelm wecken. Ebenso energisch bestreiten Beamte und hohe Würdenträger des Hofes jedoch eine solch abenteuerliche Geschichte. Für beide Seiten lassen sich Argumente finden: Arnshelm wird als großer Krieger portraitiert und würde so in der bedeutendsten Schlacht des letzten Jahrhunderts nicht fehlen, andererseits würde er damit auch auf der Verliererseite stehen und wäre seinem Vater ungehorsam gewesen.
20 KG4 stirbt Skorbrecht von Bonthal und sein Sohn Arnshelm besteigt den Thron von Hohenwitwenstein nur wenige Wochen vor seinem 45.Geburtstag. Er ist damals noch ein ausgesprochen rüstiger und starker Mann, der sich in den kommenden Jahren auch von seinen Regierungsgeschäften nicht davon abhalten lässt, selbst in Turnieren und Schlachten zu kämpfen. Dennoch erfüllt er alle politischen Pflichten, die ihm sein neues Amt aufbürdet, mit dem Pflichtbewusstsein, dass er schon als junger Mann bewies.
Im Jahr 21 KG4 fädelt Arnshelm eine Doppelhochzeit ein, bei der seine Tochter Adagard Baron Gedrasion von Sarkal heiratet, seinem wichtigsten und militärisch stärksten Vasallen, und gleichzeitig sein ältester Sohn und Erbe Falkwart von Bonthal Gedrasions Schwester [Hedda Ustarkis]] ehelicht. Dieses starke Bündnis ist in den folgenden Jahrzehnten die Basis, auf der Arnshelm seine Politik betreibt.
In den folgenden Jahren sichert Arnshelm von Bonthal weiterhin die Nordostgrenzen seiner Grenzgrafschaft gegen Khondil Khor ab und stützt sich dabei sowohl auf seinen Sohn Falkwart als auch auf seinen alten Weggefährten General Kayl, da er zu seinem Bedauern nicht mehr alle Schlachten selbst schlagen kann. Einerseits beginnt sich sein Alter langsam bemerkbar zu machen, andererseits erfordert die Politik immer mehr Zeit, denn im Westen bricht die Blutfehde der Marderian aus, die Arnshelm sehr genau verfolgt.
Es ist unklar, wann Arnshelms großes politisches Ziel der kommenden Jahre, den gesamten Norden unter seiner Führung zu vereinen, erstmals konkrete Formen annahm. Im Nachhinein wird sein Wunsch, am Feldzug der Marderians von 18 KG4 teilzunehmen, in beide Richtungen interpretiert: Ja, er habe damals schon dieses Ziel verfolgt und habe sich vor allem in den Augen des Kaisers und der Bevölkerung des heutigen Nordwendtlands als großer Krieger positionieren wollen. Oder eben: Nein, denn er hätte die Marderian nicht bei der Stabilisierung ihrer Herrschaft unterstützt, wenn der selbst die Herrschaft über deren Grenzgrafschaft angestrebt hätte.
Nachdem in den vorangegangenen Jahren mehrere Verhandlungen mit verschiedenen Parteien der Marderian scheiterten, fällt Arnshelm mit seinen Truppen im Jahr 37 KG4 ins Grenzgebiet der beiden Grenzgrafschaften ein und erobert die Landmannschaft Tellip und Burtosno, zieht sich dann aber vor Richard III. Marderian zurück. Es ist unklar, ob er nur die Entschlossenheit seiner Rivalen testen wollte oder ob es gar ein Abkommen mit Richard III. gab, damit dieser seine Position in der Heimat durch einen Sieg gegen einen schnell nachgebenden Gegner festigen konnte.
Auch in den folgenden Jahren bietet Arnshelm immer wieder den verschiedenen Parteien in der Blutfehde seine Hilfe an und schlägt auch Kaiser Karl Georg IV. vor, die Blutfehde für diesen zu beenden, wenn er im Gegenzug beide Grenzgrafschaften beherrschen dürfe. Es kommt jedoch zu keinen Übereinkünften, bis Arnshelm schließlich 49 KG4 mit seinen Truppen in der Grenzgrafschaft Marderian einmarschiert, da der Kaiser weiterhin nicht in der Lage ist, seine Politik selbst durchzusetzen. Es ist unklar, weshalb Arnshelm sich zu diesem Schritt bereiterklärt, denn Kaiser Karl Georg IV. erfüllt seinen Wunsch nicht. Ob der Kaiser den Grenzgrafen täuschte, Arnshelm sich zu viel Ungesagtes versprach oder ein anderer Grund vorlag, ist nicht bekannt, jedoch ist bezeugt, dass Grenzgraf Arnshelm nach der Einsetzung Karl Karembrin als Dohlmann ihm und dem Kaiser zürnte. Angeblich plante er sogar für einige Monate mit seinen engsten Ratgebern eine Lossagung vom Kaiserreich, gegen die der schwache Kaiser wahrscheinlich hätte nur wenig unternehmen können. Letztendlich sollen Falkwart und General Kayl ihn von diesem Plan abgebracht haben.
Das Jahr 49 KG4 hält jedoch noch eine weitere Hiobsbotschaft für den Grenzgrafen bereit: Sein geliebter Sohn Falkwart, der stets Arnshelms ganzer Stolz war, stirbt bei einer Schlacht gegen die wieder verstärkt angreifenden Truppen Khondil Khors. Die Nachricht erreicht Arnshelm am letzten Abend des Jahres während der beginnenden Feierlichkeiten zum "Auge des neuen Jahres". Arnshelm erleidet daraufhin einen Schlaganfall, ein weiterer ereignet sich zwei Jahre später, als er vom Fall von Dorkum erfährt.
Konnte sich Arnshelm vom ersten noch langsam erholen, ist er seit dem zweiten stark beeinträchtigt und verbringt viel Zeit im Bett. Er kann nur noch schwankend gehen, leidet an vielen körperlichen Gebrechen und ist auch geistig geschwächt. Er ist zwar noch nicht senil, doch nicht mehr so scharfsinnig wie zuvor und vergisst viele Details, Absprachen und Befehle. Viele Wutanfälle folgten, bei denen er eine Dienstmagd totprügelte und einem Kammerdiener das Ohr abbiss.
Auf Drängen seiner wichtigsten Vertrauten - seines zweiten Sohn und neuen Erben Baerwyn, dessen ruhmreicher Frau Aedylgundis und seinem alten Freund General Kayl - tritt er nur noch selten zu öffentlichen Anlässen auf und lebt zurückgezogener. Er verbringt viel Zeit in seinem Schloss Waldschatten, zu dem es ihn schon früher vor allem in den heißen Sommermonaten zog.
Dort schwelgt Arnshelm immer mehr in seinen Erinnerungen an glorreiche Kriegszeiten und hat vermehrt Probleme, Vergangenheit und Gegenwart auseinander zu halten. Seit einigen Monaten spricht er immer wieder von seinem alten Freund Adalhert Marderian, der in Enkil-Kesh fiel und nunmehr fast 40 Jahre tot ist. Baerwyn und Aedylgundis sind bemüht, ihn immer mehr von anderen Ratgebern und schlechten Nachrichten abzuschirmen. Sie verschweigen Berichte über Niederlagen, sondern erzählen ihm Lügen über alte, längst verstorbene Weggefährten, die angeblich noch ruhmreiche Taten vollbrächten.
Heute (56 KG4) ist Arnshelm 81 Jahre alt. Im Volk gilt er immer noch als großer Held und Herrscher, doch am Hof von Hohenwitwenstein sind erste Gerüchte über den wahren Zustand des Grenzgrafen im Umlauf. Noch wissen sehr wenige Menschen von der Schwäche Arnshelms, doch der Machtkampf um seine Nachfolge hat bereits begonnen.
Verwandte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Varla von Bonthal, verstorbene Frau von Grenzgraf Arnshelm; Mutter von Adagard, Falkwart und Baerwyn sowie drei totgeborenen Kindern; starb 14 KG4
- Adagard von Bonthal, geb. 66 HM2, älteste Tochter von Grenzgraf Arnshelm von Bonthal, seit 21 KG4 Gemahlin des Barons Gedrasion Ustarkis von Sarkal
- Falkwart von Bonthal, geb. 67 HM2, gestorben 49 KG4, ältester Sohn und Erbe von Grenzgraf Arnshelm von Bonthal, war von 21 KG4 bis zu seinem Tod mit Hedda Ustarkis verheiratet, Vater von Ortwin, Reglindis und Tjada
- Baerwyn von Bonthal, geb. 8 KG4, ältester lebender Sohn und aktueller Erbe des Grenzgrafen Arnshelm, seit 48 KG4 mit Aedylgundis vermählt
- Baron Sebarsian Ustarkis von Neunhexen, Sohn Adagards und Enkel Arnshelms; geb. 22 KG4, seit 52 KG4 vermählt mit Neresi Batuaris von Entlinmoor
- Retwulff Ustarkis, Sohn Adagards und Enkel Arnshelms; geb. 24 KG
- Ortwin von Bonthal, Sohn Falkwarts und Enkel Arnshelms; geb. 24 KG4
- Elenora Ustarkis, Tochter Adagards und Enkelin Arnshelms; geb. 28 KG4
- Reglindis von Bonthal, Tochter Falkwarts und Enkelin Arnshelms; geb. 29 KG4
- Tjada von Bonthal, Tochter Falkwarts und Enkelin Arnshelms; geb. 36 KG4
- Gedrasion Ustarkis von Neunhexen, Sohn Sebarsians und Urenkel Arnshelms; geb. 53 KG4
- Rimara Ustarkis, Tochter Sebarsians und Urenkelin Arnshelms; geb. 55 KG4
- Tarasis Ustarkis, Sohn Sebarsians und Urenkel Arnshelms; geb. 55 KG4