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Kaiserreich Tairesia

Aus Armenea
(Weitergeleitet von Tairesia)

Das Kaiserreich Tairesia liegt am südlichen Bejkempa und ist eines der größten und langlebigsten Reiche dieses Gebietes. Es befindet sich in einer Phase der Schwäche und des Niedergangs, in der es an nahezu allen Grenzen von Feinden bedroht und in die Defensive gezwungen wird. Zudem erschüttern interne Machtkämpfe und Intrigen das immer noch mächtige und wehrhafte Kaiserreich. Gegenwärtiger Herrscher Tairesias ist Kaiser Karl Georg IV..


Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herrscher : Kaiser Karl Georg IV.
  2. Hauptstadt: Tairesia
  3. Wappen  : schwarzer, gekrönter Adler auf purpurfarbenem Grund


Direkte kaiserliche Vasallen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Herzogin Marga Charlotte Maria Theodora von Antarvis, Gräfin von Ondain
  2. Herzogin Arathea Timaulin von Vesaris
  3. Herzog Anademeus von Nargonasa zu Voradim
  4. (Hoher) Herzog Omphalon Basairos von Sardya
  5. Vaitan Kaverin, Sohn des Karvoga, Sohn des Kartoro Herzog von Ensharvyn
  6. Fürstbischof Johannis XIII. Alvadris von Landarkai
  7. Grenzgraf Arnshelm von Bonthal
  8. Grenzgräfin Julia Weilaris von Garvinas
  9. Karl Karembrin, Dohlmann von Nordwendtland (ehemals Grenzgrafschaft Marderian)


Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

An den Ufern des Bejkempa[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kaiserreich Tairesia liegt beidseitig des Bejkempas an dessen südlichem Lauf, dem vorletzten der sieben Abschnitte des gewaltigen Stromes. Von Norden her kommend hat der Bejkempa zuvor das von ihm gebildete und nach ihm benannte Bejkempameer verlassen, passiert einige kleinere, aufstrebende oder sterbende Reiche, darunter auch Khondil Khor, das Tairesias Nordosten bedroht, und erreicht schließlich die Grenze des Kaiserreiches.

Hier wird jedoch bereits deutlich, dass Tairesia im Niedergang begriffen ist und diesen Umstand noch leugnet. Als seine offizielle Grenze zu Khondil Khor betrachtet das Kaiserreich den Grenzfluss Yormai. Alles Gebiet südlich des Yormai betrachtet Tairesia als eigenes Territorium, jedoch sieht die Wahrheit anders aus: Das Gebiet zwischen Yormai und den den Flüssen Lanser und nördliche Lanser sind weitgehend verloren und werden höchstens noch punktuell von Truppen der tairesischen Grenzgrafschaft Bonthal gehalten.

So stellt die Mündung der Lanser in den Bejkempa den wahren Ort da, an dem der große Strom tairesisches Gebiet erreicht. Auf dem anderen - linken bzw. östlichen Flussufer - vergehen sogar noch weitere Meilen, bis der Bejkempa schließlich beidseitig vom Kaiserreich umschlossen ist. Hier brach der Bejkempa vor Urzeiten mit all seiner Macht in die äußersten Ausläufer der westlingen Schwinge ein, ein langen Gebirgszug, der trotz all seiner Größe und Höhe doch nur ein kleiner Seitenarm des mächtigen Okamorango ist, eines riesigen Gebirges, das sich weiter im Osten erstreckt.

Die Menschen Tairesias nennen dieses Gebiet die Drachenwindtäler, die den Bejkempa zwar nicht aufhalten können, aber zu einem weiten Bogen nach Osten zwingen, bevor er sich wieder nach Süden und Westen wendet und weiter zum fernen Meer der tausend Träume strebt. Feyerbaum ist die erste tairesische Stadt an seinen Ufern, Naumburg hingegen die erste große Stadt, die der Bejkempa erreicht, wenn er die Drachenwindtäler verlassen hat.

Hier wendet sich der gewaltige Strom wieder nach Süden und bricht in den Hauptarm der westlichen Schwinge ein und gräbt sich mit unbeirrbarer Kraft durch das an dieser Stelle mehrere hundert Kilometer breite Gebirge, bevor es nahe Salium Abe wieder hervortritt und seinen unaufhaltsamen Lauf fortsetzt.

Nun durchquert der Bejkempa das Herzogtum Antarvis, in dem an seinen Ufern die großen Städte Arnau Karea, Ondain und Derbrand liegen. Doch dann erreicht der Strom die größte Stadt des Kaiserreiches und aller Lande, die er südlich des Bejekempameeres bereist: Tairesia, die hohe Stadt, die gewaltige und prunkvolle Hauptstadt, Sitz des Kaisers und (zumindest offizielles) Zentrum aller Macht im Reich.

Weiter nach Westen wandert der Bejkempa und erreicht die Herzogtümer Sardya und Vesaris im Süden und Nargonasa im Norden. Hier liegen so prächtige Metropolen wie Berua und Verese aber auch viele andere Städte und wunderschöne Orte, darunter auch Arlen Vayr, die Ruinen einer gewaltigen Brücke, die in grauer Vorzeit den Bejkempa in schwindelerregender Höhe trotz seiner gewaltigen Breite überspannte.

Viele große Flüsse, die gegen den Bejkempa jedoch wie Rinnsale wirken, münden hier in den gewaltigen Strom: von Norden der Oragin und der Debemnir und von Süden die Hochlinde, der Nadoray und vor allem der Temis, der zweitgrößte Strom Tairesias und der vielleicht größte Nebenfluss des Bejkempa südlich des Bejkempameeres.

Schließlich verlässt der Bejkempa nach mehreren tausend Kilometern das Kaiserreich wieder. Wie schon im Norden sind auch hier die Grenzen Tairesias schwerlich genau zu bestimmen, denn hier liegen die Steppen des Herzogtum Ensharvyn. Die Flussbefestigungen Nom Vaidras stellen die letzten großen tairesischen Liegenschaften am Ufer des Bejkempa dar.


Der Aufbau des Kaiserreiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kaiserreich ist in neun große Fürstentümer unterteilt: fünf Herzogtümer, ein Erzbistum, zwei Grenzgrafschaften und eine Provinz, die bis vor wenigen Jahren ebenfalls noch die Würde einer Grenzgrafschaft besaß. Es handelt sich - geordnet nach der höfischen Etikette - um:

  1. Das Herzogtum Antarvis, das sich beidseitig des Bejkempa im Zentrum und Osten des Reiches erstreckt
  2. Das Herzogtum Vesaris, das den größten Teil des Südufers des Bejkempa umfasst
  3. Das Herzogtum Nargonasa, das im westlichen Zentrum des Reiches nördlich des Stromes liegt
  4. Das Herzogtum Sardya, das sich am südlichen Bejkempa zwischen Vesaris und Antarvis bis weit in den Osten erstreckt
  5. Das Herzogtum Ensharvyn, das den kompletten Westen des Reiches beidseitig des Bejkempa umschließt
  6. Das Fürstbistum Landarkai, das die Südwestgrenze des Reiches schützt
  7. Die Grenzgrafschaft Bonthal, die den Nordosten des Reiches verteidigt
  8. Die Grenzgrafschaft Garvinas, die den Südosten des Reiches bewacht
  9. Die Provinz Nordwendtland, die noch vor wenigen Jahren als Grenzgrafschaft Marderian einen weit höheren zeremoniellen Rang genoss, aber damals wie heute den Nordwesten des Reiches beschirmt

Alle Herzogtümer liegen am Bejkempa und vier von ihnen bilden das Herz des Reiches. Sie besitzen keine oder nur kurze Außengrenzen. Die vier übrigen Fürstentümer umfassen die


Die Grenzen des Reiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Kaiserreich ist auf nahezu allen Seiten von Feinden umgeben und seine Grenzen sind schwankend. Während man die Macht des Reiches in den Metropolen am Bejkempa, tief im Herzen Tairesias, für ungebrochen und unzerbrechlich halten kann, reicht der Arm des Kaisers nur mit geringer Kraft an die Außengrenzen, die weit mehr als tausend Meilen von der Hauptstadt entfernt sind.

Im Norden erstreckt sich Tairesia bis zu den großen Wäldern, die selbst zur Blütezeit des Reiches niemals vollständig erschlossen waren und sich über hunderte Kilometer erstrecken: der Dorkinsforst, der große Moorwald, der Witwenwald und der Grenzwald sowie den dazwischen verlaufenden Hügeln und Gebirgen, zu denen auch die äußersten Ausläufer der westlichen Schwinge zählt. Jenseits dieser Grenzen liegen die verlorenen Gebiete der Nordbaronien und dahinter die unheilvollen, endlosen Baumreihen des gewaltigen Dunkelforstes. Im Nordosten liegen schließlich die weiten Felder zwischen den Flüssen Lanser und Yormai, die ihrerseits wieder in den Bejkempa münden, und die Drachenwindtäler, die die äußerste nordöstlichste Reichsgrenze bilden.

Im Westen liegen über viele hundert Kilometer nördlich und südlich des Bejkempa die Steppen der Ensharvyn, die einst Feinde des Reiches waren und heute als eigenes Herzogtum dem Kaiser dienen. Im Osten bilden hingegen dichte Wälder, die westliche Schwinge und schließlich im Südosten die gewaltige Wüste von Quay Anshayr die Grenzen des Reiches.

Im Süden schließlich markieren der verwunschene Wald Belwetan, wildes Hügelland, die mächtigen Berge des Winters, der Wayresh-See und wiederum die Wüste von Quay Anshayr die Grenzen des Reiches.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die tairesische Geschichte ist mehr als dreitausend Jahre alt, was das Kaiserreich zum mit Abstand langlebigsten Reich am südlichen Bejkempa macht. Die Geschichte wird in mehrere Epochen, die sich meist nach einer Kaiserdynastie benennen.

  1. Die Zeit des Aufstieges ist eine vorzeitliche Epoche, in der Sagen und Mythen eine echte Geschichtsschreibung ersetzen. Sie gilt als die Zeit, in der sich die ursprünglichen Stämme des Reiches vereinten, und endet mit dem Aufstieg der ersten Dynastie der Kaiser.
  2. Die erste Dynastie beginnt laut der (damals noch sehr unzuverlässigen) tairesischen Geschichtsschreibung vor 3262 Jahren mit Thenorus I., dem ersten Kaiser des Reiches. Ihm folgen vier Erben, die gemeinsam mit ihm eine unfassbare Spanne von 1668 Jahre geherrscht haben sollen. Dies würde mehr als die Hälfte der tairesischen Geschichte umfassen. Viele Gelehrten zweifeln daher den Wahrheitsgehalt der alten Quellen an und vermuten, dass jeder Kaiser für eine eigene Epoche oder Dynastie stehen könnte.
  3. Die zweite Dynastie umfasst neun Kaiser und dauert 536 Jahre. Diese Epoche umfasst den Aufstieg Tairesias auf dem Weg zu seiner größten Ausdehnung und Macht. Die Geschichtsschreibung dieser Periode ist zwar weitaus detaillierter und Regierungszeiten wirken realistischer, jedoch ist sie immer noch stark von politischen Motiven gefärbt und maßgeblich vom Kaiserhaus gesteuert.
  4. Die dritte Dynastie besteht aus sechs Kaisern und dauert 410 Jahre. Sie umfasst die Zeit der größten Ausdehnung Tairesias, jedoch werden auch die ersten Anzeichen des Niedergangs ersichtlich.
  5. Das Interregnum umfasst die kaiserlose Zeit von 193 Jahren, in der das Kaiserreich nahezu ununterbrochen von Bürgerkriegen zwischen den großen Adelshäusern, aber auch vom Machtkampf zwischen der periinischen Kirche und der Magiergilde erschüttert wird.
  6. Die vierte Dynastie ist schließlich die jüngste und aktuelle Epoche der tairesischen Geschichte. Sie beginnt vor 455 Jahren, dauert bis heute an sah bisher acht Kaiser, darunter den aktuellen Herrscher Karl Georg IV.. Diese Epoche steht im Zeichen der Schwäche und des Niedergangs, die auf eine sehr kurze Hochzeit zu Beginn der Dynastie folgte.


Zeitrechnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zeitrechnung im Kaiserreich erfolgt anhand der Regierungszeiten der Kaiser. Daher sind Jahreszahlen stets mit einem Kürzel aus bis zu drei Buchstaben und Zahlen versehen, die den Namen des jeweiligen Kaisers abgekürzt darstellen. Dies gilt auch für die Phase des Interregnums, in der die Kürzel für einzelne, kurzzeitige Abschnitte und Regenten stehen.

So steht die aktuelle Jahreszahl 56 KG4 für das 56.Jahr der Herrschaft des Kaisers Karl Georg IV.


Zeittafel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erste Dynastie: 1668 Jahre (beginnend im Jahr 0; vor 3262 Jahren)
Dynastie/Kaiser Kürzel Regierungsjahre
1.Kaiser: Thenorus I. T1 268 Jahre (Thronbesteigung vor 3262 Jahren)
2.Kaiser: Varitian V 531 Jahre (Thronbesteigung vor 2976 Jahren)
3.Kaiser: Albertus I. A1 372 Jahre (Thronbesteigung vor 2445 Jahren)
4.Kaiser: Albertus II. A2 132 Jahre (Thronbesteigung vor 2073 Jahren)
5.Kaiser: Thenorus II. T2 347 Jahre (Thronbesteigung vor 1941 Jahren)


Zweite Dynastie: 536 Jahre (beginnend im Jahr 1668; vor 1594 Jahren)
Dynastie/Kaiser Kürzel Regierungsjahre
6.Kaiser: Karl Georg I. KG1 23 Jahre (Thronbesteigung vor 1594 Jahren)
7.Kaiser: Johannes Claudius JC 31 Jahre (Thronbesteigung vor 1571 Jahren)
8.Kaiser: Hans Magnus I. HM1 71 Jahre (Thronbesteigung vor 1540 Jahren)
9.Kaiser: Karl Dietrich KD 114 Jahre (Thronbesteigung vor 1469 Jahren)
10.Kaiser: Karl Matthias I. KM1 38 Jahre (Thronbesteigung vor 1355 Jahren)
11.Kaiser: Karl Andreas KA 9 Jahre (Thronbesteigung vor 1317 Jahren)
12.Kaiser: Karl Georg II. KG2 94 Jahre (Thronbesteigung vor 1308 Jahren)
13.Kaiser: Karl Ludwig KL 74 Jahre (Thronbesteigung vor 1214 Jahren)
14.Kaiser: Albrecht Johannes AJ 82 Jahre (Thronbesteigung vor 1140 Jahren)


Dritte Dynastie: 410 Jahre (beginnend im Jahr 2204; vor 1058 Jahren)
Dynastie/Kaiser Kürzel Regierungsjahre
15.Kaiser: Ludwig der Erneuerer LdE 139 Jahre (Thronbesteigung vor 1058 Jahren)
16.Kaiser: Stephan Ludewigus SL 26 Jahre (Thronbesteigung vor 919 Jahren)
17.Kaiser: Albert Stephanius AS 60 Jahre (Thronbesteigung vor 893 Jahren)
18.Kaiser: Ludwig Albertinus I. LA1 55 Jahre (Thronbesteigung vor 833 Jahren)
19.Kaiser: Georg Ludewigus GL 103 Jahre (Thronbesteigung vor 778 Jahren)
20.Kaiser: Ansgar Georgius AG1 27 Jahre (Thronbesteigung vor 675 Jahren)
Interregum - 193 Jahre (beginnend im Jahr 2614; vor 648 Jahren)
Regenten Kürzel Regierungsjahre
Die Zeit der drei Verweser 3Vw 75 Jahre ¹
Tesor Angoi TA 9 Jahre (Beginn der Herrscahft vor 648 Jahren)
Nelosi Primas NP 48 (26+22) Jahre (Beginn der Herrschaft vor 639 Jahren) ²
General Karusian GK 40 (22+18) Jahre (Beginn der Herrschaft vor 613 Jahren) ²
Malendianus Mal 98 Jahre (Beginn der Herrschaft vor 573 Jahren)
Ernan Kerfasion EK 20 Jahre (Beginn der Herrschaft vor 475 Jahren)

¹ Die Zeit der 3 Verweser umfasst die Herrschaft von Tesor Angoi, Nelosi Primas und General Karusian.

² Die Verweser Nelosi Primas und General Karusian regieren für eine Zeit von 22 Jahren parallel. Die alleinige Herrschaft von Nelosi Primas umfasst die ersten 26 Jahre ihrer Amtszeit (639-613 vor unserer Zeit). Vor 613 Jahren beginnt die Zeit, in der General Karusian ihr dieses Amt streitig macht und die beiden parallel herrschen. Diese Phase dauert 22 Jahre, bis die 18jährige Alleinherrschaft General Karusians beginnt (591-573 vor unserer Zeit).

Vierte Dynastie - 455 Jahre (andauernd) (beginnend im Jahr 2807; vor 455 Jahren)
Dynastie/Kaiser Kürzel Regierungsjahre
21.Kaiser: Ansgar Georgius II. AG2 60 Jahre (Thronbesteigung vor 455 Jahren)
22.Kaiser: Ludwig Albertinus II. LA2 45 Jahre (Thronbesteigung vor 395 Jahren)
23.Kaiser: Karl Georg III. KG3 38 Jahre (Thronbesteigung vor 350 Jahren)
24.Kaiser: Karl Matthias II. KM2 26 Jahre (Thronbesteigung vor 312 Jahren)
25.Kaiser: Albertus III. A3 84 Jahre (Thronbesteigung vor 286 Jahren)
26.Kaiser: Thenorus III. T3 77 Jahre (Thronbesteigung vor 202 Jahren)
27.Kaiser: Hans Magnus II. HM2 69 Jahre (Thronbesteigung vor 125 Jahren)
28.Kaiser: Karl Georg IV. KG4 56 Jahre und andauernd (Thronbesteigung vor 56 Jahren)

Jubiläumsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 100jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 100 T1 (vor 3162 Jahren)
  • 500jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 214 V (vor 2762 Jahren)
  • 1000jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 183 A1 (vor 2262 Jahren)
  • 1500jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 179 T2 (vor 1762 Jahren)
  • 2000jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 46 KG2 (vor 1262 Jahren)
  • 2500jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 16 GL (vor 762 Jahren)
  • 3000jähriges Jubiläum der Reichsgründung: 84 A3 (vor 262 Jahren)


Prophezeiungen und Theorien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie in vielen Reichen Armeneas, gerade in jenen, die sich in einer Phase des Niedergangs befinden, bemühen sich Menschen um Voraussicht. Sie wollen erkennen, wann das Ende naht. Und auch in Tairesia gibt er Schwäche des Kaiserreiches, die von Gelehrten und an Adelshöfen vielerorts erkannt wurde, derartige Versuche.

Angeblich gottgesandte Visionen, das Herauslesen solcher Prophezeiungen aus theologischen Texten und der Versuch, geschichtliche Daten in eigenen Sinn zu deuten, stellen die häufigsten Varianten für die Entstehungen solcher Theorien dar, die von den meisten Gelehrten als unwissenschaftlicher Humbug und Scharlatanerie abgetan werden. Auch die periinische Kirche brandmarkt die meisten Prophezeiungen über den Untergang als Werk von Heiden und Häretikern.

  • Die Theorie der halben Lebensspanne

Diese Theorie besagt, dass die erste Dynastie ebenso lange herrschen würde wie die übrigen Dynastien und Epochen zusammen. Da die erste Dynastie 1668 Jahre umfasste, müsste auch die zweite Hälfte des tairesischen Lebenszyklus die selbe Zeitspanne messen. Seit dem Ende der ersten Dynastie sind 1594 Jahre vergangen, so dass Tairesia nach dieser Theorie in 74 Jahren untergehen werde.

Eine Variante dieser Theorie besagt hingegen, dass Tairesia in 74 Jahren nur den zweiten Abschnitt seiner Existenz durchlaufen habe und dass am Ende dieser Zeitspanne eine Neugeburt und ein Wiedererstarken des Reiches stehen werde. In extremer Ausprägung gibt es Behauptungen, Tairesia würde sich dann bis zum Bejkempameer und dem Meer der tausend Träume ausdehnen und eine neue Hochzeit erleben.

Während jene, die den Untergangs für einen Zeitpunkt in 74 Jahren berechnet haben wollen, sicherlich zu den Pessimisten gezählt werden müssen, dürften jene, die an eine Renaissance und erneute Machtausdehnung glauben, mindestens ebenso große Optimisten sein.

  • Die Theorie der sieben Epochen

Diese Theorie geht davon aus, dass es sieben Weltalter, sieben Abschnitte des Bejkempa und auch sieben Epochen der tairesischen Geschichte gebe. Zählt man neben den vier Kaiserdynastien noch die Zeit des Interregnums und die Zeit des Aufstieges mit, entspräche die Zeit der vierten Dynastie, in der wir aktuell leben, der vorletzten Epoche der tairesischen Geschichte. Demnach müsste eine fünfte Dynastie folgen, mit der das Reich enden würde.


Herausragende Ereignisse der tairesischen Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gesellschaft, Adel und Lehnswesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Adel Tairesias ist in einer Lehnspyramide organisiert, an deren Spitze der Kaiser steht und die bei den Landrittern und dem landlosen Stadtadel kleiner Orte endet. Adlige erhalten von höherrangigen Adligen ein Lehen zu umfassenden, erblichen Nutzung und geben Teile davon an eigene, niederer gestellte Vasallen weiter. Der Treueeid verbindet die Stufen der Lehnspyramide, deren Titel in folgender Reihe gemäß der höfischen Etikette absteigen:

  • Der Kaiser
  • Die neun Hochfürsten des Reiches: Herzoge/Herzoginnen und Grenzgrafen sowie der Fürstbischof von Landarkai (und gegenwärtig der Dohlmann von Norwendtland)
  • Grafen/Gräfinnen
  • Barone/Baroninnen
  • Freiherrn/Freiherrinnen
  • Landmänner/Landdamen
  • Landritter/Landritterinnen

Hinzu kommen in Ausnahmefällen noch Sonderränge wie der Titel des Vogt-Barons von Veyrandh oder des Fürstbischofs von Arilea, die sich an unterschiedlichen Stellen in die Hierarchie einordnen, aber im Allgemeinen gelten die sieben genannten Stufen.

Der Kaiser ist stets Lehnsherr und ist über die Lehnspyramide mit allen Adligen des Reiches verbunden. Sie alle sind seine Vasallen. Landritter hingegen haben keine Vasallen, alle Fürsten, die in der Lehnspyramide in direkter Linie über ihnen stehen sind ihre Lehnsherren. Alle anderen Adligen, die in einer Lehnsfolge zwischen Kaiser und Landritter stehen, sind sowohl Lehnsherren gegenüber jenen, die unter ihnen stehen, und Vasallen gegenüber Höhergestellten. Dies gilt jedoch nur für die direkte Lehnslinie.

In einer Lehnslinie ist nicht zwangsläufig jede Stufe besetzt. So sind die höchstrangigen Vasallen eines Herzogs Grafen, während ein Grenzgraf Barone unter sich hat. Ein Graf wiederum hat zumeist Freiherrn und Landmänner als Vasallen, während unter einem Baron üblicherweise Landmänner als nächsthöhere Vasallen stehen. In einigen Fällen werden sogar zahlreiche Stufe übersprungen. So gibt es Landmänner die direkte Vasallen des Kaisers oder eines Herzogs sind und damit nur diesem dienstpflichtig sind.

Eine besondere Rolle nimmt der Stadtadel ein, da er außerhalb der Lehnspyramide steht. Zum Stadtadel zählen jene Familien, die keine Ländereien zu Lehen erhielten (auch wenn sie in seltenen Ausnahmefällen Gebiete zur Verwaltung erhielten, die dann aber kein erbliches Lehen sind) und ihren Sitz in einer Stadt haben, die von einem anderem Fürsten regiert wird. Sie sind stets dessen Lehnsmänner, unabhängig davon, ob es sich bei ihm um einen Herzog, Grafen, Baron oder Freiherrn handelt. So sind die Familien des Stadtadels der Hauptstadt Tairesia direkte Vasallen des Kaisers und nur ihm in der Lehnspyramide unterstellt.

Der Stadtadel steht in der offiziellen Hierarchie gemäß der höfischen Etikette noch unter den Landrittern, jedoch besitzen viele Familien des Stadtadels (besonders in wichtigen Städten) auf Grund von Wohlstand und Einfluss eine weit größere tatsächliche Macht als Landritter oder gar Landmänner.


Lehnspflichten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein Adliger ist all jenen, die in der Lehnspyramide in direkter Linie über ihm stehen, Treue und Gehorsam schuldig und muss Abgaben in Form von Steuern und Kriegsdiensten entrichten. Im Gegenzug erhält er von seinem Lehnsherrn ein Territorium als Lehen zugewiesen, das Teil der Ländereien des Lehnsherrn ist und über das der Vasall nun (im Rahmen der kaiserlichen Gesetze) nach eigenem Gutdünken regiert. Der Vasall kann auch Teile seines Lehens weiter vergeben und erhält im Gegenzug jene Dienste und Ehrerbietung, die er selbst seinem eigenen Lehnsherrn erweist.

Die tairesischen Gesetze des Lehnswesen sind höchst kompliziert und gewöhnlich muss der Lehnsherr zustimmen, wenn sein Vasall ein eigenes Lehen vergibt oder gar einen Bürgerlichen in den Adel erhebt, was Voraussetzung für die Aufnahme in die Lehnspyramide ist. Gleiches gilt für die Entziehung eines Lehens oder weitreichende Bestrafungen von Vasallen. Letztendlich darf bei allen Gesetzen jedoch nie die politische und militärische Realität außer Acht gelassen werden. Ein Lehnsherr muss seine Rechte und Absichten im Zweifelfall gegen einen Vasallen durchsetzen, wenn dieser sich ihm verweigert. In einer Zeit des Niedergangs, in der das Kaiserhaus und viele Adelsfamilien schwach und die (offenen wie auch verborgenen) Konflikte innerhalb des Adels mannigfach sind, steht das Recht nur allzu oft hinter der Stärke zurück.


Der Klerus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Sonderstellung in Tairesia nimmt der Klerus ein. Die Priester des periinischen Pantheons genießen Respekt und Privilegien, auch wenn sie nicht dem Adel angehören. Sie stehen zwar nicht außerhalb der Gesetze, werden bei Vergehen aber oftmals kirchenintern gerichtet und besitzen viele Freiheiten. In früheren Jahrhunderten bildete der Klerus eine Macht, die dem Adel nicht unähnlich war und als zweite Säule neben diesem existierte. Heute können es sich nur sehr hochrangige Würdenträger der Kirche leisten, sich mit Freiherrn, Baronen oder noch höherstehenden Adligen anzulegen.


Das Bürgertum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die höchste nichtadelige Gesellschaftsschicht stellt das Hohe Bürgertum da. Es gibt keine klare Definition, welche Bürger und Familien in diese Gruppe fallen. Zumeist handelt es sich um herausragende Gelehrte und reiche Händler und Geldverleiher, jedoch können gerade in kleineren Gemeinschaften auch angesehene Handwerker, Priester und Künstler hinzuzählen. Neben dem Wohlstand und dem Ansehen sind vor allem die gesellschaftlichen Kontakte und der damit verbundene Einfluss auf Leben und Politik in einer Gemeinschaft ausschlaggebend.

Natürlich steht der Adel in der gesellschaftlichen Hierarchie über den Bürgern, jedoch können reiche und gut vernetzte Bürger großen Einfluss gewinnen, der selbst bis in adlige Kreise reicht. Dies gilt vor allem für sehr reiche Handelsfamilien, deren Wohlstand ihnen politischen Einfluss und gewisse Privilegien sichert, die sonst nur dem Adel zustehen.


Das einfache Volk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter dem Bürgertum steht das einfache Volk, das weder Einfluss noch Wohlstand noch Privilegien besitzt. Einfache Handwerker, Bauern, Soldaten, Tagelöhner, Söldner, Seeleute, kleine Kaufleute, Fischer, Hirten, Jäger und Dutzende anderer Berufe sowie deren Familien bilden das Gros der tairesischen Gesellschaft. Sie besitzen nur begrenzte verbriefte Rechte und sind oftmals der Willkür des Adels ausgeliefert, stehen aber in Ansehen und Gerichtsbarkeit weit über den Unfreien.


Unfreie: Leibeigene und Sklaven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die unterste Stufe der tairesischen Gesellschaft bilden die Unfreien. Diese Gruppe unterteilt sich in die völlig rechtlosen Sklaven und die Leibeigenen, die zwar unfrei sind, aber noch gewisse Rechte besitzen.

Leibeigene haben ihre Freiheit durch Missetaten oder Schulden verloren. Bis diese Taten gesühnt oder die Schulden abgearbeitet sind, stehen sie im Dienst eines anderen Menschen. Dabei handelt es sich meist um einen Adligen, auf dessen Ländereien der Verurteilte lebte und nun ohne Lohn arbeiten muss, oder um das Opfer des begangenen Unrechts oder dessen Hinterbliebenen. Anders als Sklaven sind Leibeigene jedoch nicht der Besitz ihrer Herren. Sie dürfen nicht getötet, verkauft oder gegen ihren Willen verheiratet oder umgesiedelt und nur in begrenztem Umfang gezüchtigt werden.

Sklaven haben keine Rechte und sind vor dem Gesetz nicht mehr (oder manchmal sogar weniger) wert als Tiere. Sie gehören zum Besitz ihres Herren, der mit ihnen tun und lassen kann, was er will. Er darf sie foltern, weiterverkaufen, verhungern lassen oder ihnen gar das Leben nehmen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Sklaven sind zumeist Ausländer: Kriegsgefangene oder in fernen Landen gekaufte Sklaven, die nach Tairesia gebracht wurden. Ein Tairesier hingegen kann gewöhnlich nicht im Sklaven werden: Nur Verräter gegen den Staat und die grausamsten Räuber erlebten in der Vergangenheit dieses Schicksal.

Die Leibeigenschaft ist im Norden des Reiches - in Nordwendtland, Anatarvis, Teilen von Nargonasa und vor allem in Bonthal - verbreitet. Dort gibt es hingegen keine oder nur sehr wenig Sklaverei, die vor allem Vesaris, Sardya, dem Süden Nargonasas und der Hauptstadt Tairesia existiert. In den übrigen Gebieten des Reiches kommen sowohl Leibeigenschaft als auch Sklaverei eher selten vor.

Institutionen des Reiches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Außerhalb des Lehnswesen existieren einige Institutionen, die nicht in die Adelshierarchie eingeordnet werden können und direkt dem Kaiser unterstehen.

Der kaiserliche Hof[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der kaiserliche Hof war über viele Jahrhunderte das absolute Zentrum der Macht in Tairesia, doch heute muss sich der Kaiserhof diese Bedeutung mit den Hauptstädten der großen Fürstentümer und anderen Institutionen teilen. Die Schwäche des Kaiserhauses und des Reiches ist hier ebenso deutlich sichtbar wie an den Grenzen des Reiches. Glanz und Prunk mögen einfache Bürger und Bedienstete täuschen, doch die Mächtigen des Reiches sehen den Niedergang deutlich vor sich, wenn sie nicht blind für die Wahrheit sind.

Der Kaiserhof umfasst sowohl die Paläste des Kaisers und seiner Familie als auch Stallungen, Wirtschaftsgebäude, Kasernen, die Unterkünfte für Würdenträger, Beamte und Ratgeber, Parkanlagen, Plätze und zahlreiche andere Orte. Er ist eine Stadt in der Stadt, zu der einfache Bürger nur Zutritt haben, wenn sie Waren anliefern oder Dienste verrichten sollen, in der aber Tausende von Beamten, Gardisten und Würdenträger ein und aus gehen.

Neben dem Kaiser und seiner Familie lenken vor allem fünf hohe Würdenträger, alle im Range eines Grafen, die Geschicke des Kaiserhofes und gehören dank dieses Einflusses und ihrer Nähe zur Kaiserfamilie zu den einflussreichsten Persönlichkeiten des Reiches. Sie sind keinem Herzog oder anderen Fürsten, sondern nur dem Kaiser direkt unterstellt und entstammten in der Vergangenheit oft den großen Adelsfamilien, in jüngerer Zeit jedoch auch kleineren Häusern oder kommen gar aus dem einfachen Volk. Besonders die Familien des Stadtadels von Tairesia erschienen in der Vergangenheit vielen Kaisern als geeignete Anwärter für die Erzämter, da sie nur ihm, aber keinem anderen Fürsten im Lehnswesen unterstehen. Es ist zweifellos eine große Ehre, in diesen Ämtern zu dienen, doch noch größer sind der Einfluss und die Macht, die mit ihnen verbunden sind. Weder die Ämter noch die Grafentitel sind erblich. Diese Erzämter sind:

  • "Graf Erzmarschall": Einst ein Amt, das für die kaiserlichen Stallungen zuständig war, ist der Marschall heute der Verbindungsmann zwischen dem Kaiser und den Legionen und der kaiserlichen Flotte. Er steht dem Generalstab der Legionen vor, hat jedoch keine Befehlsgewalt über die kaiserliche Garde. Der Erzmarschall entstammt traditionell den Reihen der Legion und ist somit meist ein Angehöriger des Hochadels.
  • "Graf Erzkanzler": Der Erzkanzler steht dem kaiserlichen Beamtentum vor (mit Ausnahme jener, die dem Graf Erzkämmerer unterstehen), koordiniert den Ablauf von Audienzen und Feierlichkeiten am Kaiserhof, ist Leiter der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften und schönen Künste und ist für das alltägliche Leben im Kaiserhof verantwortlich.
  • "Graf Erzpräfekt": Der Erzpräfekt verwaltet im Namen des Kaisers die Hauptstadt außerhalb des Kaiserhofes, kontrolliert die Stadtwache und die Gerichte der Stadt und führt die Aufsicht über die Märkte.
  • "Graf Erzmagister": Der Erzmagister steht den kaiserlichen Archiven vor, in denen neben zehntausenden Büchern eine schier endlose Zahl an Urkunden und Dokumenten seit Jahrtausenden aufbewahrt werden, und verhandelt mit ausländischen Würdenträgern und Gesandten. Das Amt wird traditionell von einem Magier ausgeübt, der gleichzeitig Hofmagier des Kaisers ist und den Kontakt zur Magierakademie kontrolliert.
  • "Graf Erzkämmerer": Dem Erzkämmerer unterstehen die Schatzkammer, die kaiserlichen Münzprägehäuser und die Zoll- und Steuerbeamten. Überdies leitet er das kaiserliche Handelshaus.

Weitere wichtige Ämter am Kaiserhof sind:

  • Gardepräfekten: Die Aufgabe der kaiserliche Garde, die auch Adlergarde genannt wird, ist der Schutz des Kaisers und seiner Familie ist. Die handverlesenen Gardisten bewachen den kaiserlichen Hof, begleiten den Kaiser und seine Familie auf Reisen und werden als persönliche Wachen von Legaten eingesetzt, die in kaiserlichem Auftrag reisen. Abgesehen von adligen Gästen und deren persönlichen Wachen darf niemand außer der Adlergarde am Kaiserhof Waffen tragen . Die Garde wird von zwei Gardepräfekten angeführt. Diese Ämterteilung soll die Gefahr einer Machtübernahme durch die Garde minimieren.
  • Kaiserlicher Beichtvater: Der kaiserliche Beichtvater ist in erster Linie ein Vertreter der kirchlichen Interessen am Kaiserhof, entstammt meist der Hjedlin-Kirche und besitzt gewöhnlich einen hohen kirchlichen Rang, etwa den eines Bischofs. Manche besonders gläubige Mitglieder des Kaiserhauses können einen eigenen, zusätzlichen Beichtvater besitzen.
  • Haushofmeister: Während der Haushofmeister an vielen anderen Adelshöfen eines der wichtigsten und einflussreichsten Ämter ausübt, ist er am Kaiserhof ein Zeremonienmeister mit hohem Ansehen, der jedoch kaum eigene Macht ausübt und dem Graf Erzkanzler untersteht.


Die Periinisch-tairesische Kirche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der periinische Glauben ist die vorherrschende Religion im Kaiserreich. In manchen Phasen der Vergangenheit waren alle anderen Religionen im Kaiserreich verboten und ihre Verehrung wurde unter Strafe gestellt. Einzig die Verehrung des Bejkempa als lebensspende Ader des Reiches wurde von der periinisch-tairesischen Kirche stets toleriert.

Heute ist die Stellung der periinischen Kirche in Tairesia noch immer sehr stark, jedoch wird ihre Position immer weiter unterhöhlt. In abgelegenen Gegenden und den weit von der Hauptstadt entfernten Grenzregionen nimmt die Verehrung von Naturgottheiten wieder zu, die zuvor Jahrhunderte lang unterdrückt wurde. In den Metropolen am Bejkempa werden hingegen immer häufiger fremde Gottheiten verehrt, deren Kulte vom Bejkempameer oder aus noch größerer Entfernung stammen und von Adligen und Handelsschiffern von ihren Reisen mitgebracht wurden. Die periinisch-tairesische Kirche geht mit aller Macht gegen solche Kulte und Glaubensgemeinschaften vor, doch ihre Position ist bei aller Macht nicht mehr so einflussreich wie in früheren Jahren.

Zudem hat die periinische Kirche in Tairesia zunehmend mit internen Zwisten zu kämpfen. Theologische Streitfragen über die Auslegung der heiligen Lehren, Rivalitäten und Machtkämpfe um wichtige Ämter in der Hierarchie, der Zwist zwischen rein geistlichen Würdenträgern und den weltlichen Fürstbischöfen, die neben ihrem geistlichen Amt auch weltliche Herrschaftsgewalt ausüben, die Frage nach dem Umgang mit dem Wandel der Zeit, dem Auftreten neuer Kulte und dem Niedergang des Reiches sowie die Zwiste, die auf den unterschiedlichen Lehren und Geboten der einzelnen Gottheiten beruhen, haben die Kirche in eine interne Krise gestürzt.

Für viele Jahrhunderte stützten sich die Kirche und der Kaiser gegenseitig und bildeten das machtvolle Zentrum des Kaiserreiches, doch sind die Macht und Position des Kaisers noch weitaus stärker geschwächt als jene der periinischen Kirche, so dass Kaiser Karl Georg IV. der Kirche keine große Hilfe in ihrem Streben nach interner Stabilisierung, Erhalt des politischen Einflusses und Kampf gegen andere Kulte sein kann.

Der hierarchische Aufbau der periinisch-tairesischen Kirche entspricht weitgehend der Struktur der meisten periinischen Landeskirchen. An der Spitze steht der Hohe Vater. Es folgen die Erz- und Fürstbischöfe, Bischöfe, die Äbte großer Orden und Klöster, die Hochwürden, die Väter und Mütter, die Brüder und Schwestern und schließlich die Novizen.

Gewöhnlich wird das Amt des Hohen Vaters in den meisten periinischen Landen und zu den meisten Zeiten von einem Hjeldin-Priester ausgeübt. Gegenwärtig gibt es in Tairesia gleich eine doppelte Ausnahme von dieser Tradition, denn einerseits bekleidet gerade eine Frau dieses Amt und andererseits wurde keine Geweihte des Hjeldin, sondern eine Priesterin der Schikaja erwählt. Sie ist erst die dritte Frau, die die periinisch-tairesische Kirche in ihrer langen Geschichte anführt, so dass bei ihr von der dritten hohen Mutter gesprochen wird.

Die amtierende Hohe Mutter gilt als sehr streng und orthodox, was ihr die Stimmen zahlreicher kirchlicher Wahlmänner sicherte, um mit harter Hand zu führen und die schwächelnde Kirche zurück auf den Weg zu alter Macht und Stärke zu führen. Andererseits sehen manche ihre Wahl auch als Zeichen des Niedergangs des Reiches: Wie könnte es sonst geschehen, dass eine Frau, die zudem noch nicht Hjeldin geweiht ist, eine ganze Reichskirche anführen?


Die kaiserlichen Legionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die kaiserlichen Legionen waren für Jahrhunderte das Rückgrat des tairesischen Reiches, dessen Gebiet sie auf kaiserlichen Befehl erweiterten und schützten, stets aber auch den Willen des Kaisers gegenüber widerspenstigen Adelshäusern durchzusetzen vermochten.

Heute sind die Legionen nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihre Zahl und ihre Truppenstärke sinken immer weiter. In Zeiten, in denen das Kaiserhaus als schwach gilt und Niederlagen an allen Grenzen auch das einst ruhmreiche Ansehen der Legionen immer weiter schmälerten, gibt es auch eine immer geringere Zahl an Männern, die bereit wären, den Legionseid zu schwören. Da Legionäre oft fern der Heimat an anderen Reichsgrenzen eingesetzt werden, die so weit entfernt sind, dass Familie und Freunde über Jahre oder gar Jahrzehnte nicht mehr gesehen werden, schließen sich viele kampfbereite Tairesier lieber den Heeren lokaler Adliger oder den Wachen naher Städte an oder ziehen als freie Söldner durch das Land.

Überdies hat die Legion trotz ihrer Rekrutierungssorgen immer noch enorm hohe Ansprüche an den Körper und die Tugendhaftigkeit ihrer Mitglieder. Weiterhin ist es Frauen nicht erlaubt, in der Legion zu dienen. Karrierechancen gibt es für einfache Legionäre ebenfalls nur sehr begrenzt. Nur wenige Unteroffiziersstellen bieten die Chance auf einen Aufstieg in der Hierarchie und die Offiziere werden nahezu immer von adligen Familien gestellt. Dennoch übt die Legion nach wie vor auf manche Tairesier einen großen Reiz aus, so dass sie weder Mühen noch Anforderungen scheuen, eine dreijährige Ausbildung durchlaufen und letztlich den heiligen Legionseid auf den Kaiser und das Reich schwören, um Tairesia zu verteidigen.

Der Legionseid ist mehr als nur eine Sammlung einfacher Worte, sondern besitzt einen übernatürlichen, verbindenden und stärkenden Charakter, der seine Macht dem Kaiser und dem Reich entnimmt. Legionäre, die ihn schwören, gewinnen an Kraft, Gewandtheit und Waffenkunst, heilen Wunden schneller und werden unempfänglicher gegen feindliche Zauberkräfte. Derlei Stärkungen bestehen jedoch nur solange wie ein Legion seinen Dienst gehorsam und tugendhaft nach den Gesetzen der Legion verrichtet. Dies macht einen Legionär nicht zwangsläufig zu einem besseren Menschen, der keine kleinen Verbrechen oder Schandtaten in seiner Freizeit begehen könnte, doch verlieren Deserteure und Verräter diese Vorteile.


Das Concilium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Concilium (Konzilium) ist die Bezeichnung für den Rat der Fürsten des Reiches, der in einem gleichnamigen, gewaltigen Gebäude in der Hauptstadt Tairesia tagt. In langen Sitzungen werden die wichtigen Anliegen des Reiches debattiert und die Standpunkte der Fürsten erörtert. Beschlüsse, die hier gefasst werden, haben keine Gesetzeskraft und sind weder für den Kaiser noch für einzelne Adelshäuser bindend, jedoch stellen sie eine Willenserklärung des Adels da, die selbst der Kaiser nicht leichtfertig ignorieren sollte. Nicht selten nehmen Vorschläge des Coniliums nach einer Weile die Gestalt kaiserlicher Gesetze an, besonders wenn sie mit großer Mehrheit verabschiedet wurden.

Jedes Adelshaus Tairesia kann einen oder mehrere Abgesandte ins Concilium schicken, die jeweils eine eigene Stimme haben, aber natürlich stets im Sinne ihres Herren entscheiden. Die genaue Zahl hängt von der Würde des jeweiligen Fürsten ab:

  • Die fünf Herzöge schicken jeweils fünf Abgeordnete nach Tairesia und haben somit fünf Stimmen.
  • Die Grenzgrafen und der Fürstbischof von Landarkai entsenden vier Vertreter. (Da der Dohlmann von Nordtwendland keinem Adelshaus entstammt, sondern seine Macht durch kaiserliches Mandat erlangte und der Kaiser nur Beobachter, aber keine stimmberechtigten Mitglieder ins Concilium entsenden darf, bleiben die vier Sitze, die Nordwendtland einst als Grenzgrafschaft Marderian hatte, weiterhin unbesetzt. Diese Situation existiert seit der Zeit der Blutfehde der Marderian, da das Concilium sich auf keinen berechtigten Erben verständigen konnte)
  • Grafen und Barone entsenden jeweils drei Männer oder Frauen.
  • Freiherren, Familien des Stadtadels der Hauptstadt und manche Sonderränge (bspw. die Vogt-Baronie Veyrandh) ernennen zwei Abgesandte.
  • Landmänner, Landritter und Familien des Stadtadels anderer Städte dürfen jeweils einen Botschafter benennen.

Nur in Ausnahmefällen wird eine Familie im Concilium durch ihr Oberhaupt repräsentiert. Meist werden entfernte Verwandte oder andere Vertraute entsandt, im Concilium die Interessen der Familie zu vertreten. Diese müssen nicht zwangsläufig der Familie selbst entstammen und nicht einmal adlig sein, jedoch hat in einer von aristokratischem Standesdenken geprägten Versammlung in Verhandlung das Wort eines (hohen) Adligen meist mehr Gewicht als das eines bürgerlichen Gesandten.

Bei Abstimmungen muss jeder Gesandter selbst zugegen sein oder durch einen eigens benannten Vertreter ersetzt werden. Es kann jedoch kein Abgeordneter im Concilium seine eigene und gleichzeitig die eines oder mehrerer anderer Gesandten abgeben. So muss ein Freiherr bspw. auch zwei Abgeordnete ins Concilium entsenden und kann nicht seine beiden Stimmen von einem Vertreter abgeben lassen.

Unbedeutende Adelsfamilien wie der Stadtadel entfernter, kleiner Städtchen oder armer Landritterschaften können es sich meist nicht leisten, einen Abgesandten nach Tairesia zu schicken, da das Leben in der Hauptstadt sehr teuer ist und der Unterhalt von der Familie selbst gezahlt werden muss. Daher übertragen solch kleine Häuser ihr Stimmrecht nicht selten auf größere Adelsfamilien. Dabei muss es sich jedoch um Geschlechter handeln, die in der Adelspyramide in einer direkten Linie stehen. Ein Baron kann also bspw. die Stimmen eines Landmanns übernehmen, der sein Vasall ist, jedoch nicht die Stimmen eines Landmannes, der der Vasall eines anderen Barons ist.

Neben den Abgeordneten der Adelshäuser nehmen an den Sitzungen des Conciliums zahlreiche Beobachter teil. Diese dürfen vom Kaiserhof, der Legion, der Kirche, der Magierakademie, verschiedenen Gilden der Hauptstadt und sehr einflussreichen Handelshäusern entsandt werden.

Auch das riesige Gebäude, in dem der Fürstenrat tagt, trägt den Namen Concilium. Es ist eines der größten Bauwerke der Hauptstadt und erinnert an gewaltiges Amphitheater, das mit einer freitragenden Kuppel überdacht wurde.

Die Akademie der Magie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit der Zeit der Magierherrscher während des Interregnums wurde die Ausübung der Magie in Tairesia streng beschränkt. Vor allem die Tyrannei des Ernan Kerfasion schuf bis heute unverheilte Narben und großes Misstrauen seitens der Fürsten und der Kirche gegen alle Magier.

Daher dürfen in Tairesia nur jene Männer und Frauen Magie ausüben, die ihre Ausbildung an der kaiserlichen Akademie der Magie zu Tairesia erhielten und sich dieser verschwören. Als Zeichen ihres Standes müssen alle Magier Ring und Stab der Akademie stets sichtbar tragen oder laufen Gefahr, ihre Approbation zu verlieren. Die Treue eines tairesischen Magiers gehört damit letztlich immer dem Kaiser und muss diesem und seinen Legaten bei Bedarf stets zu Diensten sein. Er darf eigene Ziele verfolgen und in den Dienst von Fürsten und Händler treten, doch bindet sein Eid ihn stets an den Kaiser. Diesen Regeln müssen sich auch jene Magier unterwerfen, die aus fremden Landen nach Tairesia kommen und das Kaiserreich bereisen.

In der Praxis ist die Kontrolle der Magier heutzutage jedoch nur schwer umzusetzen. Zu Beginn der vierten Kaiserdynastie sorgten kaiserliche und kirchliche Legaten und deren Beamte für eine Überwachung der Magier, doch die Schwäche des Reiches und des kaiserlichen Hofes macht die Kontrolle und die Umsetzung von Einschränkungen sehr schwer. Gerade in den weit entfernten Grenzlanden wird dieses Gesetz kaum noch angewandt. In den großen Metropolen am Bejkempa hingegen müssen Magier immer noch mit Kontrollen und Restriktionen rechnen. Überdies sind nicht wenige Inquisitoren unterwegs, um untreue Magier aufzuspüren und der kirchlichen oder staatlichen Justiz zu übergeben oder gleich zu tilgen. Manche von ihnen besitzen ein Mandat der Kirche oder des Kaiserhofes, viele betreiben jedoch einfach Selbstjustiz und sind kaum mehr als fanatische Söldner auf einer persönlichen Mission.

Die Akademie der Magie ist auch selbst bestrebt, Konflikte mit Kirche und Kaiser vermeiden, andererseits streben sie auch nach größerer Autonomie. Für beide Ziele stellen abtrünnige Magier, die dunkle Machenschaften begehen oder ohne Zeichen ihres Standes auftreten und damit das Gesetz brechen, nicht förderlich.

Die Türme der Akademie erheben sich nördlich der Hauptstadt Tairesia in einem Gebiet, dass dem Kaiser selbst untersteht und wie die Hauptstadt zu keinem der neun großen Fürstentümer gehört. Hier hat der Rat der Erzmagier seinen Sitz und nahezu alle Magier des Reiches werden hier ausgebildet. Es ist ein verschlossener Ort, zu dem nur Magier und deren geladene Gäste sowie kaiserliche Legaten zutritt haben.


Verhältnis der Institutionen zum Kaiser[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sie sind dem Kaiser Loyalität, Gehorsam und Rechenschaft schuldig, jedoch sorgt die schwache Position des Kaiserhauses in der Zeit der vierten Dynastie dafür, dass manche dieser Institutionen immer eigenständiger agiert und eigene Ziele verfolgt.