Dunkelforst
Der Dunkelforst ist ein riesiger, urtümlicher, dunkler Wald, der sich parallel zum Nordufer des Meeres der tausend Träume erstreckt, doch nur an wenigen Orten bis an das riesige Binnenmeer heranreicht. Der Dunkelforst ist ein Überbleibsel der Vergangenheit, ein uralter Zeuge einer längst vergangenen Zeit, in der die Welt rauer und wilder war.
Größe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dunkelforst bedeckt eine riesige Fläche im Norden des Meeres der tausend Träumen, mit dessen Ausmaßen sich der Dunkelforst messen kann. Von Westen nach Osten misst der unvorstellbar große Wald mehr als 70.000 Kilometer. Die Ausdehnung zwischen seinem Südrand, wo er sich nahe ans Meer der tausend Träume annähert, bis zu seinem nördlichen Ende ist nicht ganz so groß, beträgt aber immer noch weit mehr als die Hälfte der West-Ost-Strecke.
Auf diesem riesigen Gebiet verbergen sich ganze Bergketten und kleinere Binnenmeere und selbst ein gewaltiges Reich wie das duranische Imperium würde mühelos vollständig vom Dunkelforst bedeckt werden, wenn es innerhalb seiner Grenzen läge.
Der Dunkelforst als Weltenscheide[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dunkelforst ist eine der großen Weltenscheiden wie der namedische Bergrücken, der Okamorango oder die Wen Nar Saur und trennt ganze Zivilisationen und große Teile der Welt voneinander. Die Größe des Dunkelforstes ist so gewaltig, dass er vielen Menschen, die an einem seiner Grenzen leben, als ein Ende der Welt gilt, denn nur den wenigsten Gelehrten ist bekannt, dass es jenseits seiner schier endlosen, düsteren Baumreihen noch andere Reiche gibt, deren Namen jedoch unbekannt sind oder aus Märchen und uralten Sagen stammen.
Eine Reise durch den Dunkelforst wäre wohl so schwierig und langandauernd wie ein Umrunden der ganzen Welt auf einem Segelschiff. Abgesehen von den unbewiesenen Behauptungen mancher großspuriger Abenteurer gibt es keine Berichte über eine erfolgreiche Durchquerung des gewaltigen Waldes, in dem uralte Mächte schlummern, große Reiche um die Vorherrschaft ringen und große Gefahren lauern.
Das Wesen des Dunkelforsts[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Dunkelforst ist ein uralter Ort voll urtümlicher, wilder Macht, ein Überbleibsel einer älteren, wilderen Zeit, die mehr an das dritte oder vierte Zeitalter erinnert als an die Hochzivilisationen des fünften Alters oder jungen Zivilisationen des sechsten Alters. Im Dunkelforst schlummert gewaltige Macht, die nach dem Fall Amagasts und den dunklen Jahren der Herrschaft des Inferus nun in den Jahren des Zwielichts des sechsten Alters immer stärker erwacht.
Der Dunkelforst hasst die Ordnung der großen Zivilisationen und sehnt sich danach, ihre Städte und Straßen zu verschlingen und mit Borke, Wurzel, Ranke, Stein und Erde zu überwuchern. Er verzehrt Hochkulturen und gewaltige Bauten, doch existieren in den schier endlosen Weiten dieses grünen Meeres große Reiche. Manche von von ihnen beheimaten Jünger des Dunkelforsts, die dem Wald in ursprünglichen Riten huldigen und ein wildes Leben führen, anderen gelingt es aus den urtümlichen Kräften des Dunkelforstes Macht zu ziehen, um ihre eigenen chaotischen Gemeinschaften zu bewahren.
Immer wieder bringt der gewaltige Wald Wesen hervor, die wie er selbst chaotischen Zielen dienen und die Zivilisationen der großen Reiche von Menschen, Zwergen und anderen Völkern verabscheuen und zu Fall bringen wollen. Es ist unter Gelehrten umstritten, ob es eine tatsächliche, denkende Personifikation des Dunkelforstes gibt, einem gewaltigen urtümlichen Gott gleich, oder ob die Macht des Dunkelforstes weitaus ursprünglicher ist wie ein ungebändigter Sturm, der keine Pläne spinnt und keinem Herren folgt, doch auf einer unbewussten Ebene jenen Kraft schenkt, die gleichen Herzens sind.
Sicher ist hingegen, dass der Dunkelforst sich ausdehnt. Wie stumme Soldaten kriechen seine Bäume langsam aber unaufhaltsam voran, erobern Meter und Meter mit ihren Wurzeln, Stämmen und Zweigen und überziehen das gewonnene Territorium mit Unterholz. Es ist ein unablässiger Kampf für die zivilisierte Reiche, den Vormarsch der Bäume mit Äxten, Feuer und Magie aufzuhalten, doch zurückdrängen lässt sich der Dunkelforst nahezu nie. Einmal von ihm gewonnenes Terrain scheint auf immer verloren zu sein und wenige Tage und Nächte der Nachlässigkeit, in denen die Äxte der Grenzwachen anderes Werk verrichten, genügen, damit ein kleines Seitental oder ein schmaler Landstreifen nun zum Dunkelforst gehören.
Dort, wo ihm keine Zivilisation Widerstand leistet, kriecht der Dunkelforst oft langsamer voran. Ob dies an anderen göttlichen Mächten der alten Zeiten liegt, die der urtümlichen Kraft des Dunkelforsts unbemerkt trotzen, oder ob er weniger Hunger auf diese Gebiete verspürt als auf die verhassten Zivilisationen, wissen nur die Weisen allein.