Dame Nyrgreyd Ulvrayn
Dame Nyrgreyd Ulvrayn ist die Großmutter des amtierenden Patriarchen Norman Ulvrany aus dem Stadtadel von Hohenwitwenstein, der Hauptstadt der Grenzgrafschaft Bontahl im Kaiserreich Tairesia.
Übersicht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Name: Dame Nyrgreyd Ulvrayn
- Rang: ehemals erste Dame des Hauses Ulvrayn
- Sitz: Burghaus der Familie Ulvrayn in Hohenwitwenstein
- Wappen: vertikal geteilt; rechts eine silberne Harfe auf grünem Grund, links eine grüne Harfe auf silbernem Grund
- Geburt: 7 HM2 (aktuelles Alter: 118 Jahre)
- Hochzeit: 40 HM2 mit Guntram Ulvrayn, verwitwet 61 HM2
Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Dame Nyrgreyd entstammt einer Seitenlinie des Hauses der Grenzgrafen von Bonthal und heiratete Guntram, den damaligen Patriarchen des Hauses Ulvrayn, im Jahr 40 HM2. Sie empfand es als eine Kränkung, trotz ihrer Herkunft aus einer grenzgräflichen Familie von ihrem Vater in eine einfache Familie des Stadtadels von Hohenwitwenstein verheiratet zu werden, und verbarg diese Bürde hinter einer offensichtlichen Maske der Pflichterfüllung. Stets tut sie ihren Stolz auf ihre Blutlinie kund und lässt alle Menschen in ihrem Umfeld deutlich spüren, dass sie eigentlich weit über deren Stand steht. Dabei übersieht sie nur allzu gerne, dass sie keineswegs eine enge Verwandte des Grenzgrafen ist, sondern einer entfernten Nebenlinie entstammt, so dass eine Heirat mit dem Patriarchen einer Familie des Stadtadels durchaus eine Partie auf Augenhöhe war.
Dennoch gebärdet sich Dame Nyrgreyd gerne wie eine Dame des Hochadels, erfuhr im Laufe ihres langen Lebens jedoch viele eingebildete oder echte Zurückweisungen. Weder Grenzgraf Arnshelm von Bonthal noch dessen Vater Skorbrecht gaben ihr je die Genugtuung, sie wie die enge Verwandte und Ratgeberin zu behandeln als die sich Dame Nyrgreyd selbst sieht. Auch von Seiten der anderen Familien des bonthaler Stadtadels wurde sie stets "nur" als Ihresgleichen betrachtet. Dass im Jahr 41 HM2 Dame Kassandra Ulvrayn den Grenzgrafen Skorbrecht von Bonthal heiratete vergrößerte ihren Frust nur, war doch eine in ihren Augen weitaus niedriger geborene Frau in die von Nyrgreyd ersehnten Ränge aufgestiegen - zu allem Überfluss eine Dame jener Familie, in die sie selbst abgestiegen war.
Im gleichen Jahr brachte Nyrgreyd ihren Sohn Aelswart zur Welt, den sie lange Zeit "mein kleiner Grenzgraf" nannte. Sie gab sich immer mehr der Illusion hin, das Schicksal habe sie auf eine harte Probe gestellt und werde sie dereinst damit belohnen, dass Aelswart durch eine glückliche Fügung oder geschickte Heiratspolitik bald in die Familie der Grenzgrafen aufsteigen und dann selbst Grenzgraf werden würde. Ihr Mann Guntram folgte jedoch der Ulvrayn-Tradition sich nicht mit der Politik, sondern nur mit dem Handel zu beschäftigen, so dass Nyrgreyd sich selbst um die Verheiratung ihres Sohnes zu kümmern.
Wiederum musste sie Rückschläge erleiden, denn schon bald wurde mit Arnshelm ein Erbe des Grenzgrafen geboren und Skorbrecht zeigte kein Interesse an weiteren familiären Banden zu den Ulvrayn. Noch schlimmer war es für sie, dass ihr Sohn der bürgerlichen Kaufmannstochter Tynira den Hof machte. Energisch sprach sie gegen diese Verbindung, konnte sie aber nicht mehr verhindern, als ihr Mann Guntram 61 HM2 starb und Aelswart als neuer Patriarch der Familie selbst über sein Schicksal entscheiden konnte. Für die Familie Ulvrayn war es keineswegs unüblich, in andere Kaufmannsfamilien einzuheiraten, um ihre Position im Handel zu stärken, doch für Nyrgreyd war es nur eine weitere Kränkung. Dass auch andere Familien des bonthaler Stadtadels ihre Sichtweise teilten, war ein mehr als schwacher Trost.
Nyrgreyd hasste ihre Schwiegertochter und selbst deren Tod bei der Geburt von Norman Ulvrayn konnte den Zorn nicht lindern. Bis heute gibt sie Tyniras niederer Herkunft die Schuld an den körperlichen Gebrechen ihres Enkelsohnes. Auch dessen Gemahlin Iseabeau fand nur wenig Gnade vor ihren Augen, obwohl Isabeau ebenfalls der Familie Deseris entstammte, die wie die Ulvrayn zum Stadtadel Bontahls zählt. Nach Isabeaus rätselhaftem Tod bemühte sich Nyrgreyd, ihren Enkel Norman doch noch in die Familie der Grenzgrafen zu verheiraten, in der Hoffnung, so werde sich ihr Schicksal erfüllen, doch auch Norman machte ihr einen Strich durch die Rechnung mit seiner strikten Weigerung, jemals wieder zu heiraten.
Nyrgreyd ist heute eine beinahe 120 Jahre alte Frau, die wie ein dunkles Gespenst der Missgunst über der Familie Ulvrayn liegt und die Bediensteten schikaniert. Angeblich soll sie kürzlich versucht haben, Heiratspakte mit dem Haus der Grenzgrafen für ihren Urenkel Ludwig Aelving zu schmieden, freilich abermals erfolglos.
Es darf jedoch nicht unterschlagen werden, dass Nyrgreyd eine sehr kluge, wortgewandte und bissige Frau, aber auch eine pflichtbewusste Frau ist, die zeitlebens und auch noch in ihrem aktuell hohen Alter den Handel der Familie Ulvrayn fördert. Sie ist eine gefürchtete Unterhändlerin, die besonders den einfachen Kaufmanns- und Handwerkerfamilien, die eng mit den Ulvrayn zusammenarbeiten stets Schrecken einjagt.